Timothy Leary hat schon einmal darauf hingewiesen, wie wichtig Set und Setting für eine psychedelische Erfahrung sind. Das Set bezieht sich im Allgemeinen auf Charakter, Erwartungen und Intentionen des Konsumenten, während das Setting die soziale und physische Umgebung, in welcher der Trip stattfindet, beschreibt.
Du hast deinem San Pedro zehn Jahre lang beim Wachsen zugesehen und willst dich endlich an ihm laben? Hast Du LSA Samen bestellt und das Rezept ausführlich studiert? Hast Du vor zum ersten Mal Trüffel einzunehmen? Wir teilen unsere erfahrungsbedingten Erkenntnisse gerne, um deinen Trip unvergesslich zu machen, deshalb findest Du hier unsere elf Tipps.
Warum elf? Weil wir immer gerne einen Schritt weiter gehen.
1) Umgebung
Wo willst Du trippen? Sorge dafür, dass Du einen Ort findest, an dem Du nicht von der Aussenwelt gestört wirst und schalte dein Mobiltelefon aus. Beim ersten Mal kann es eine gute Idee sein sich drinnen, an einem angenehmen Ort, aufzuhalten. Auch draussen kann es sehr nett sein, vor allem an einem schönen Platz in der Natur.
Für viele Leute sind Festivals ein guter Ort zum Trippen, und das kann auch stimmen. Du solltest dir nur bewusst sein, dass Psychoaktiva deine Wahrnehmung empfindlicher machen, wodurch diese auch zu heftig sein kann: Sei vorsichtig bei grossen Menschenansammlungen und lauter Musik.
2) Zusammen oder alleine?
Wenn es dein erstes Mal mit einer neuen Substanz ist, versichere dich einen Freund oder eine andere Person in deiner Umgebung zu haben, der Du vertraust. Wenn diese Person die Substanz nicht oder nur wenig davon einnimmt, nennt man sie einen Sitter. Wenn Du mehr Erfahrung hast, willst Du vielleicht alleine trippen, wodurch man tiefer in seine innere Welt reisen kann.
3) Studieren der Substanz
Bei manchen Substanzen bedarf es extra Vorkehrungen. Das Rauchen von Salvia, beispielsweise, sollte man immer zusammen mit einem Sitter durchführen und die beste Wirkung tritt an einem dunklen oder schwach beleuchteten Ort auf. Informiere dich ausreichend über die Substanz bevor Du abhebst.
4) Fasten
Die Wirkung von jeder Substanz ist am deutlichsten und reinsten, wenn es so wenig wie möglich andere Einflüsse auf deinen Kreislauf gibt. Darum wird normalerweise empfohlen zumindest ein paar Stunden vor der Einnahme keine Speisen zu sich zu nehmen. Man kann so strikt sein wie man will, aber grundsätzlich sind gesunde Speisen, wie Früchte, Gemüse, Säfte und Kräutertees empfohlen, während von schweren und fettigen Speisen, nikotin- und koffeinhaltigen Produkten abgeraten wird.
Alkohol ist in Zusammenhang mit Psychoaktiva ein absolutes Tabu. Informiere dich ausserdem ausführlich über die speziellen Wechselwirkungen der Substanz. Ayahuasca beispielsweise enthält einen MAO-Hemmer und sollte nicht mit bestimmten Speisen und Medikamenten kombiniert werden. Schlage in unserer Enzyklopädie nach, um mehr über MAO-Hemmer zu erfahren.
5) Richtige Dosierung
Nicht jeder hat die gleiche Toleranz gegenüber den verschiedenen Substanzen. Normalerweise bedarf es einiger Versuche, um die richtige Dosierung für dich herauszufinden. Auch persönliche Umstände, wie (ein Mangel an) Schlaf oder Stress können deine Empfindsamkeit verändern. Wenn Du noch nicht so viele Erfahrungen gemacht hast, beginne mit einer normalen, milden Dosis. Um einen Einblick über die sichere Anwendung zu bekommen, schlage auf unserer Website oder anderen zuverlässigen Seiten, wie Erowid, nach oder stöbere in Online-Foren herum, um Empfehlungen und Erfahrungsberichte von anderen zu lesen.
6) Die Tage davor
Nimm dir Zeit deinen Trip vorzubereiten: meditiere, ruhe dich aus, denke über deine Intentionen nach. Was für eine Art Trip suchst Du? Willst Du das tiefe Innere deines eigenen Geists erkunden? Willst Du mit anderen in Verbindung treten?
7) Das Ritual
Vergiss nicht, dass viele psychoaktive Pflanzen (San Pedro, Peyote, Ayahuasca, Salvia, Pilze) als Sakramente in deren traditionellen Kontext verwendet wurden – und oft noch immer werden. Ein Ritual hilft dabei den Trip zu steuern und muss nicht unbedingt kompliziert sein. Zusammen Musik zu machen ist immer eine grossartige Erfahrung, auch wenn es nur singen und klatschen ist. Oder verbrenne etwas Weihrauch und zünde einige Kerzen an.
8) Während des Trips
Stehst Du mehr auf Musik oder Stille, oder vielleicht sogar beides? Bereite dich vor und diskutiere diese Details mit deinem Trip-Partner. Wollt ihr Licht oder Dunkelheit? Kerzen können wunderschön sein, wenn man sie ansieht, stelle sie jedoch an einen sicheren Ort. Das Reinigen oder Dekorieren des Ortes vorab, wird deine Triperfahrung sicherlich aufwerten.
9) Zurückkehren zur Routine
Vor und während des Trips isst man normalerweise nicht viel, aber danach können Speisen sehr angenehm sein! Vergewissere dich, dass Du Speisen und Getränke in Reichweite hast, die Du gerne magst, wenn Du vom Trip runterkommst. Auch wenn Du nicht wirklich Appetit hast, versuche dennoch etwas zu dir zu nehmen.
Du solltest ausserdem genügend Zeit zum Ausschlafen und Ausruhen haben, bevor die Verpflichtungen des Alltags wieder beginnen. Du wirst später dankbar sein für diese Überlegungen.
10) Ausrasten und Nachdenken
Nimm dir Zeit, um dich auszurasten und über deine Erfahrung zu reflektieren. Vielleicht schreibst Du sie auf, oder teilst sie mit anderen Leuten.
11) Nicht in Panik geraten
Manchmal kann sich ein Trip, auch bei den bestmöglichen Vorbereitungen und Intentionen, zum Schlechten wenden. Vielleicht fühlst Du dich überwältigt oder verlierst dich in dunkeln Gedanken. Wenn dies passiert, erinnere dich, dass ein Trip immer eine vorübergehende Sache ist.
Wenn ein Freund oder Sitter anwesend ist, habe keine Angst dieser Person zu erzählen, was Du fühlst oder denkst. Wenn Du alleine bist, ermutige dich mit dem Wissen, dass Du diese Situation durchstehen kannst. Versuche ruhig zu bleiben und unternimm keine übereilten Handlungen.
Lies mehr über das Vorbereiten des Trips in unserem Enzyklopädie-Artikel Psychedelika sicher verwenden.
