Du hast höchstwahrscheinlich schon von Salvia divinorum gehört. Jeder stolze Psychonaut hat es irgendwann auf seinen Forschungsreisen einmal geraucht und YouTube ist voll von Amateurvideos, in denen die kurze (ein Salvia-Trip dauert ungefähr 10 Minuten), jedoch überwältigende, unvorhersehbare und manchmal beängstigende Wirkung zu sehen ist.

Salvia ist bekannt dafür, den Verlust von Raum und Zeit zu bewirken. Leute, die Salvia einnehmen, fühlen sich komplett losgelöst von ihren Körpern und das ist in der Regel keine Erfahrung, die als unterhaltsam oder wohltuend wahrgenommen wird. Dennoch haben viele Menschen, die Salvia-Extrakte geraucht haben, auch nicht wirklich eine aussergewöhnlich spirituelle Erfahrung gemacht. Kein Eintauchen in die Vergangenheit, keine Lehren oder Botschaften vom Geist der Pflanze.
Die Pflanze besitzt jedoch auf jeden Fall spirituelle Kraft.
"Menschen schildern, dass sie fliegen, schweben, zu anderen Orten getragen werden und vertrauen daher oft auf Salvia, um verlorene Objekte wiederzufinden, geliebte Personen, die weit weg wohnen, zu besuchen und, um sich spezielle Gaben oder Gefallen zu wünschen."
Lerne die Mazateken kennen
Schamanen aus vielen verschiedenen Regionen der Welt glauben, dass Pflanzen eine spirituelle Seele besitzen, und dass sie zu uns sprechen können, als Freund oder Lehrer.
Salvia wird von ihrem Volk, den Mazateken, welche die Blätter der Pflanze seit Urzeiten als kraftvolles Werkzeug in Medizin und Wahrsagung benutzen, als heiliges Wesen geehrt. Für sie ist Salvia ein Medium, um Botschaften und Wissen über Krankheit – sowohl physisch, als auch spirituell – zu erlangen, sowie deren Ursache und Heilungsweisen zu erfahren. Menschen schildern, dass sie fliegen, schweben, zu anderen Orten getragen werden und vertrauen daher oft auf Salvia, um verlorene Objekte wiederzufinden, geliebte Personen, die weit weg wohnen, zu besuchen und, um sich spezielle Gaben oder Gefallen zu wünschen.

Salvia divinorum ist auch deshalb eine besondere Pflanze, da sie sehr selten ist und nur in der Sierra Mazateca (Oaxaca, Mexiko) vorkommt. Dort gedeiht sie, eingebettet in die Regenwaldflora, dort, wo sich Sonnenlicht und Feuchtigkeit in perfektem Gleichgewicht befinden.
Die Mazateken bezeichnen Salvia als Yerba Maria (Kraut der Heiligen Maria), sowie Xka Maria Pastora (Blatt der Hirtin Maria). Sie sind „nominale Christen“, was bedeutet, dass sie die Götter und Heiligen des Christentums in ihre eigenen indigenen Praktiken und Zeremonien aufgenommen haben, so wie in vielen Kulturen, denen das Christentum aufgezwungen wurde. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass die Mazateken Salvia schon lange vor der spanischen Eroberung verwendeten.
Was können wir also von den Mazateken über die Kontaktaufnahme mit dem Geist dieser Pflanze lernen? Sie verbinden sich seit Jahrhunderten mit ihr, auf ähnliche Weise wie sich tausende Kilometer entfernt die Menschen im Amazonasgebiet mit dem Geist der Ayahuasca Pflanze verbinden.
Erschaffe dein eigenes Salvia-Ritual
Wir würden dir gerne die Möglichkeit geben, Salvia mit dem ihr zustehenden Respekt kennen zu lernen. Einen anderen Zugang zu schaffen. Einen Zugang, der sich nicht nur auf das einfache Rauchen des Extraktes, bei dem man sich auf einem seltsamen, aber aussagelosen Trip wiederfindet, beschränkt.
1. Bereite dich vor
So wie bei allen psychedelischen Substanzen, sind das Setting und die Atmosphäre sehr wichtig, um für einen sicheren und angenehmen Trip zu sorgen. Daher musst Du dich vorbereiten und das Umfeld reinigen. Das beinhaltet sowohl Körper und Geist, als auch den Ort an sich. Man sollte auf jeden Fall einige Tage vor dem Salvia-Trip gesund essen und auf Sex, Alkohol und andere Drogen verzichten, Zeit in der Natur verbringen, Sport machen. Alles, was dabei hilft, Geist und Körper zu entschlacken.
2. Bereite das Setting vor
Suche einen ruhigen Ort, an dem Du dich sicher und wohl fühlst. Traditioneller Weise finden die Rituale der Mazateken nicht Montags oder Freitags statt und sie werden immer Nachts abgehalten, bei kompletter Dunkelheit, vor einem Altar. Laut Peter Addy, der die traditionellen Bräuche des Salvia-Konsums erforschte, sagen die Mazateken, dass „der Geist der Salvia wie ein schüchternes Reh ist und helles Licht und laute Geräusche erschrecken und vertreiben sie. Man muss also sehr leise und sehr ruhig sein, damit sie sich zeigt“. Daher ist es ratsam, Saliva in der Nacht und/oder in einem verdunkelten Raum einzunehmen. Wenn Du Kerzen anzündest, während Du dein Setting vorbereitest, vergiss nicht, sie zu löschen, bevor Du beginnst.
3. Baue einen Altar
Baue einen kleinen Altar, mit Dingen, die für dich Bedeutung haben und einigen kleinen Gaben für Lady Salvia. Das könnten zum Beispiel Blumen, Samen, Steine, Federn, Muscheln oder eine deiner Haarlocken sein. Die Mazateken verwenden Kakaobohnen, Tabak und Kopalharz in ihren Salvia-Ritualen. Auch befruchtete Eier nehmen eine wichtige Rolle ein – sie werden dazu verwendet, um wie ein Schwamm schlechte Energien aufzusaugen. Wahrscheinlich bevorzugst Du ein wenig Weihrauch zu verbrennen. Palo Santo Holz, Salbeiblätter (Salvia officinalis) und Kopalharz sind dafür gut geeignet.
4. Lege deine Vorsätze fest
Während Du deinen Altar und den Raum vorbereitest, kannst Du damit beginnen, deinen Vorsätzen Ausdruck zu verleihen. Dies ist sehr wichtig, weil es dich durch die Erfahrung führt und deine Energie in eine Richtung lenkt, während Du dich dem Geist der Pflanze zuwendest.
Es ist wichtig, aktiv Bezug herzustellen, indem man der Salvia ein Gebet schenkt, in dem man sich vorstellt und erklärt, warum man sie treffen möchte. Bitte sie freundlich darum, dass sie dich aufsucht. Erzähle ihr, womit Du Hilfe brauchst. Vielleicht möchtest Du sie um ein Geschenk, um Führung, oder einen Gefallen bitten. Wiederhole deine Vorsätze immer wieder mit Sorgfalt, ob nun laut oder leise. Das wird dir helfen, dich zu konzentrieren und nicht von anderen Gedanken abgelenkt zu werden.
5. Sorge dafür, einen Begleiter zu haben
Es ist sehr wichtig, während einer Erfahrung mit Salvia einen Begleiter zu haben, da ungefähr 10% der Leute, die Salvia – in welcher Form auch immer – einnehmen, aufstehen und sich in recht unkontrollierter Weise bewegen. Selbst wenn Du dich dazu entscheidest, nur die Blätter zu verwenden, lade jemanden, den Du liebst und dem Du vertraust dazu ein, an der Zeremonie teilzunehmen. Dein Begleiter kann Dir dabei helfen, den Raum vorzubereiten, mit dir meditieren oder Mantras singen. Und Du kannst dann beim nächsten Mal das gleiche für ihn tun.
Kauen oder rauchen?
Salvia Blätter beinhalten eine Vielzahl von einzigartigen Substanzen, die in keiner anderen Pflanze gefunden werden können – unter anderem Salvinorin A, die stärkste psychedelische Substanz, die bis jetzt bekannt ist.
Für die Mazateken ist es ein Sakrileg, die getrockneten Blätter oder Extrakte zu rauchen und es wird als eine Beleidigung der Salvia-Göttin angesehen. Salvia liebt die Feuchtigkeit, wächst nur in feuchten Gebieten und sollte niemals getrocknet und schon gar nicht verbrannt werden!
Die traditionelle Art, die Pflanze zu sich zu nehmen, besteht darin, ein (in Form einer Zigarre) zusammengerolltes, frisches Blatt zu kauen oder zu essen, oder aber den Saft von zahlreichen zerstampften Blättern zu trinken. Solange man aber nicht in der Sierra Mazatek Region wohnt, oder es zustande gebracht hat, seine eigenen Salvia Pflanzen anzubauen, ist es schier ein Ding der Unmöglichkeit, frische Blätter zu bekommen. Die einzige Alternative ist es, getrocknete Blätter zu kaufen und diese dann wieder zu befeuchten.
Salvia Blätter kauen
Dazu weicht man ungefähr 20 Gramm getrockneter Blätter in einer Schüssel Wasser ein. Du kannst die Schüssel auf deinen Altar stellen, während Du dich und deinen Raum auf das Treffen mit dem Geist der Pflanze vorbereitest.
Wenn Du bereit bist, drücke die Blätter behutsam aus, um das überschüssige Wasser zu entfernen und forme dann einen kleinen Ball und lege ihn in den Mund. Die Wirkung scheint sich durch die Aufnahme der Substanzen über die Schleimhaut zu entfalten, daher ist es am besten, so lang wie möglich langsam zu kauen. Behalte es in deiner Backe und schlucke es nicht. Sobald die Masse zu flüssig wird, spucke sie aus und nimm eine neue Portion der wiederbefeuchteten Blätter. Man kann sich vor und nach dem Kauen den Mund mit etwas Tequila auswaschen.
Die ersten 10-15 Minuten wirst Du nur wenig Wirkung spüren. Spucke die Blätter nach ungefähr 30 Minuten endgültig aus. Zu dem Zeitpunkt solltest Du schon etwas von der Wirkung wahrnehmen. Diese sollte dann noch etwa 30 Minuten, oder auch weniger, anhalten, bevor sie langsam abklingt.
Salvia Extrakt rauchen
Die Extrakte stehen für jene zur Verfügung, die sich eine kurze, tiefgehende Erfahrung wünschen. Um eine maximale Wirkung zu erzielen, sollte man eine kleine Pfeife verwenden. Das gesamte Extrakt muss auf einmal verbrannt werden, damit es auch möglich ist, die ganze Dosis auf einmal einzuatmen. Behalte den Rauch in den Lungen, während Du die Pfeife an deinen Begleiter abgibst. Während Du das tust, beginnt die Wirkung vermutlich schon. Du wirst möglicherweise herausfinden, warum die Mazateken das Rauchen nicht bevorzugen – die Erfahrung ist meist schon wieder vorbei, bevor man sich ihr richtig bewusst wird!
Wichtiger Hinweis: Unser Sortiment an Salvia Extrakten reicht von 5x bis zu 40x. Es ist egal, welches Extrakt man verwendet, die Wirkung ist komplett identisch. Der einzige Unterschied liegt darin, wie viel man davon verwenden muss (meist nicht mehr als eine Brise). Lese die Warnhinweise und Berichte anderer User sorgfältig durch, bevor Du Salvia Extrakt rauchst.
Wie schon zuvor erwähnt, kann Salvia sehr schüchtern sein. Dale Pendell sagt in seinem Werk Pharmako/Poeia: „Manchmal muss sie dich eine Weile kennenlernen, bevor sie sich zeigt und dich grüsst. Sobald sie aber einmal erschienen ist, gibt es irgendetwas, das direkter ist?“
Beim Drogengebrauch nennt sich dieses Phänomen „umgekehrte Toleranz“. Manche Leute spüren sogar bei den Extrakten die ersten Male keinerlei Wirkung. Doch anstatt Lady Salvia aufzugeben, bestehe darauf, sie kennenzulernen. Zeige ihr dein ernst gemeintes Interesse und Du wirst belohnt werden.