Autoflowering Sorten sind eine grossartige Option für Neulinge und erfahrene Züchter. In diesem Artikel werde ich alles behandeln, was man über sie wissen muss. Ausserdem habe ich fünf Spitzentipps zusammengestellt, wie man das Optimum aus seiner Autoflowering Cannabispflanze holt.
Was sind Autoflowering Cannabissamen?
Autoflowering Sorten beginnen zu blühen, während die Pflanze reift. Anders als bei normalen Pflanzen, die zu blühen beginnen, wenn die Tageslichtstunden abnehmen. In der Natur entspricht das dem Ende des Sommers.
Das bedeutet auch, dass es für den Neuling unter Züchtern viel einfacher sein kann, mit Autoflowering Pflanzen umzugehen. Man muss sie lediglich in den Garten setzen und sich um das Giessen und Düngen kümmern, wissend, dass die Blüte ihren Lauf nimmt.
Es gibt auch für erfahrene Züchter interessante Situationen, einen Autflowering Samen in die Erde zu stecken. Wenn man beispielsweise draussen oder in einem Glashaus züchtet, dann kann man zwischen seinen normalen Photoperioden-Pflanzen auch Autoflowering setzen. Die Autoflowering Pflanzen sind reif zur Ernte bevor die anderen Pflanzen zu blühen beginnen, wodurch der Züchter auch im Spätsommer etwas zu rauchen hat.
Sie sind ideal für Guerrilla Gardening, dank ihrer kompakten Grösse und schnellen Blüte.
Woher stammen AUTOFLOWERING?
Es gibt drei Unterarten von Cannabis: Sativa, Indica und Ruderalis. Sativa-Pflanzen wachsen hoch und produzieren üblicherweise potente Blüten mit einem rasanten High. Indica-Pflanzen sind eher buschiger und bieten eine mildere Stoned-Wirkung. Sowohl Sativa als auch Indica beginnen zu blühen, wenn die Lichtstunden abnehmen. Wenn sie in der Natur wachsen, beginnen sie am Anfang des Herbstes zu blühen. Wenn sie drinnen gezüchtet werden, kann der Züchter die Beleuchtung manuell auf ungefähr 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit umschalten.
Die Ruderalis ist ganz anders. In der Natur ist eine Ruderalis-Pflanze klein und sieht komisch aus. Sie wird "Graben-Gras” genannt. Sie ist eine wilde Pflanze, die am Strassenrand in abgelegenen Gegenden, wie in Russland, vorkommt. Sie hat eine Eigenschaft entwickelt, die sie blühen lässt während sie reift. Von einem evolutionären Gesichtspunkt aus, ergibt das Sinn. Sobald sich die Pflanze festgesetzt hat, beginnt sie zu blühen, um sicher zu gehen, dass sie Samen produziert und ihre Genetik auf die nächste Generation weitergibt, bevor der Winter einsetzt.
Theoretisch klingt diese Eigenschaft großartig und hätte viele Anwendungsmöglichkeiten, dennoch gibt es einen Haken. Die Ruderalis, die in der Wildnis wächst, enthält nicht viel THC und produziert auch keine sehr beeindruckenden Blüten. Fachkundige Cannabiszüchter haben Ruderalis-Pflanzen mit Sativa- und Indica-Genetik gekreuzt, um das Beste aus beiden herauszuholen. Eine potente Pflanze, die sehr schnell reif ist.
In vielen Fällen sind Autoflowering heutzutage gleich stark wie ihr Photoperioden-Pendant.

Fünf Autoflowering Aufzucht-Tipps
Diese 5 Tipps werden dir dabei helfen, das Optimum aus deiner Autoflowering Pflanze zu holen und zu verhindern, dass sie sich in eine kleine Lollipop-Pflanze entwickelt.
#1 Kaufe hochwertige Samen
Es ist wichtig, dass die Firmen sich gut um ihre Samen „kümmern“ bevor sie verschickt werden. Die Samen müssen bei besten Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen getrocknet und gelagert werden, um eine hohe Auskeimrate zu garantieren. Etablierte Marken sind dafür bekannt, diese zu garantieren, damit die Samen in bestem Zustand beim Kunden ankommen.
Sobald Du weisst, welche Sorte Du willst, stelle ein paar Nachforschungen an, um sicherzugehen, dass sie nicht von einem zwielichtigen Züchter oder Vertrieb kommen.
Alle Azarius Samen werden bei optimalen Bedingungen gelagert und sie haben ausschliesslich Samen von den besten Züchtern zur Auswahl.
#2 Pflanze die Samen im gleichen Topf in dem Du sie ernten wirst. Nicht umtopfen.
Das Züchten von Autoflowering Samen ist anders als das von Photoperioden-Samen. Es ist ungemein wichtig, dass man die Wurzeln einer Autoflowing Pflanze nicht einschränkt. Wenn eine Wurzel durch einen zu kleinen Topf in ihrem Wachstum eingeschränkt wird, kann sich das auf die Grösse der Pflanze auswirken. Das kommt dadurch, dass diese Pflanzen schnell wachsen und blühen. Sobald die Wurzeln nicht mehr wachsen können, senden sie ein Signal an die Pflanze, mit der Mitteilung, dass sie sich auf die Blüte konzentrieren solle.
Deshalb muss man den Wurzeln viel Platz zum Wachsen geben. Pflanze die Samen oder Stecklinge in einen Topf, der mindestens 3 Liter hat. 12 bis 15 Liter wären ideal und lasse sie im gleichen Topf bis zur Ernte. Nie vergessen: mehr Wurzeln = mehr Blüten.
#3 Lasse die Wurzeln atmen
Anders als Blätter, die viel Kohlenstoff brauchen, brauchen Wurzeln viel Sauerstoff. Um sie atmen zu lassen, brauchen sie ein luftiges Substrat. Perlit funktioniert gut, um kleine Lufträume um die Wurzeln zu erschaffen und so ihr ganzes Potenzial auszuschöpfen.
Perlit ist ein inaktives vulkanisches Gestein. Die Körner von Perlit sind weiss und sehen aus wie Puffreis. Du kennst es sicher von eingetopften Pflanzen aus der Gärtnerei. Keine Sorge, es fügt der Erde keinen Schaden zu.
Die Erde, die Du in deinem lokalen Growshop holst, wird wahrscheinlich bereits Perlit enthalten, füge dennoch mehr hinzu. Letztendlich sollte das Verhältnis ein Drittel Perlit zu zwei Drittel Substrat (vorzugsweise biologisch) sein.
#4 Gib ihnen ausreichend Licht
Pflanzen ernähren sich durch Licht mittels Photosynthese. Man muss Licht als Nährstoff wie alle anderen ansehen. Autoflowering Sorten brauchen so viele Licht wie möglich.
Bei Outdoor- oder Glashaus-Aufzucht, sollten die Autoflowering Cannabispflanzen zumindest 15 Stunden Sonnenlicht pro Tag erhalten. Das bedeutet man lässt sie Ende April oder Anfang Mai auskeimen (oder auch später, abhängig vom Ort).
Wenn Du Indoor züchtest, kannst Du den Lichtzyklus auf 20 Stunden stellen und der Pflanze jeden Tag 4 Stunden Ruhe gönnen. Diese Ruheperiode ist wichtig für die Gesundheit der Pflanze.
#5 Nicht überwässern
Wenn deine Autoflowering Pflanze gut gegossen wird, müssen die Wurzeln nicht so schwer arbeiten, um das benötigte Wasser zu finden. Das bedeutet, dass sie nicht wachsen werden, um den grossen Topf zu füllen. Wie bereits unter Punkt 2 angemerkt: mehr Wurzeln = mehr Blüten, d.h. also kleine Wurzeln = kleine Pflanzen.
Habe keine Angst, die Erde zwischen dem Giessen etwas austrocknen zu lassen. Die Blätter lassen sich hängen als Zeichen, dass die Pflanze Wasser braucht. Sie stehen fast unmittelbar nach dem Bewässern wieder auf.
Wenn Du zu viel giesst, ertränken die Wurzeln und können sogar zu schimmeln beginnen. Nicht vergessen, dass Wurzeln Sauerstoff brauchen.
Kleinere Töpfe müssen öfters gegossen werden als grössere Töpfe, da sie schneller austrocknen.
Bill Griffin, Autor von Easy Organic Weed
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