Also. Du bist unglaublich dicht und wirre Gedanken schwirren in deinem Kopf herum. Du fühlst dich als ob Du mit anderen Vibrationen und Frequenzen in Berührung stehst... sogar anderen Dimensionen. Also, was jetzt? Ich werde es dir sagen. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dich in Kreativität zu üben, vor allem wenn Du bereits etwas Cannabis genossen hast. Diese starke Pflanze bietet verbesserte Konzentration und Erkenntnis, wodurch man einfacher über den Tellerrand hinaus denken und zu neuen Erkenntnissen gelangen kann. Honest Marijuana zufolge passiert das in drei Phasen des High-Seins. Deshalb ist es die beste Plattform, um zu analysieren, zu diskutieren und einfach geistig loszulassen. Und gibt es in diesem erhabenen Zustand ein besseres Thema, mit dem man sich befassen kann als, ich weiss nicht... DAS UNIVERSUM? Ich denke nicht. Wir werden dir mit den drei Haupttheorien zur Struktur in dem das Universum existiert unter die Arme greifen. Schnall’ dich an und geniesse die Reise!
Theorie Nr. 1: Wir sind Teil eines Multiversums
Die Hypothese des Multiversums besagt, dass unser Universum, das wir ganz allgemein als allumfassend ansehen, nicht das einzige existierende Universum ist. Wenn Zeit und Raum nämlich unendlich sind, dann gibt es auch eine unendliche Anzahl an Universen, in denen jedes mögliche Ereignis unendlich oft vorkommt. Es gibt dann beispielsweise ein Paralleluniversum, in dem Du gerade diesen Artikel liest, aber mit grünen Haaren und einem Donut um dein Ohr herum. Oder eines, in dem Du ihn selbst geschrieben hast, mit Pudding auf der Wand. Diese Variationen werden auch „Tochteruniversen“ genannt.1 Alle diese Welten zusammen, mit ihren unendlichen Möglichkeiten, sind das Multiversum. Die erste Person, die auf diese radikale Theorie baute war Erwin Schrödinger im Jahr 1952. Schrödinger zufolge existieren endlose Alternativen zu den Ereignissen. Nur, dass sie nicht wirklich Alternativen sind, denn sie finden alle zum selben Zeitpunkt statt.2 In jedem Universum sind die Konstanten und Naturgesetze ein klein bisschen verschieden. Diese Theorie wird mit dem „anthropischen Prinzip“ verbunden: es ist nur logisch, dass wir das Universum so wahrnehmen, wie wir es tun, sonst könnten wir nicht existieren. Unsere Wahrnehmung steht in Beziehung zu unserer Existenz, wir können keine Dinge kennen, die wir nicht wahrnehmen können. In einem Multiversum macht es Sinn, dass ein Universum wie unseres existiert, denn die Anzahl von möglichen Universen ist unendlich.3
Beweis
Ein netter Gedanke, aber Du wirst dir vielleicht denken, gibt es dafür auch Beweise? Das ist natürlich schwierig. Leider ist es uns unmöglich den äusseren Rand unseres eigenen Universums zu sehen, ganz zu schweigen darüber hinaus. Das kommt dadurch, dass unser Universum gekrümmt ist, was bedeutet, dass wir in so etwas wie einem Fischglas gefangen sitzen.4 Da die Theorie des Multiversums nicht bewiesen, aber auch nicht widerlegt werden kann – in etwa so wie die Existenz der Götter – meinen manche Wissenschaftler, dass das Multiversum kein legitimer Forschungsgegenstand ist. Es wäre eher passend darüber im Sinne der Philosophie zu sprechen.5 Der Vorteil davon ist, dass man dann endlos darüber nachdenken kann (was Du wahrscheinlich gerade machst; in einem Paralleluniversum).

Theorie Nr. 2: Das Blasen-Universum
Jetzt, wo dein magischer Geist sich auf das Konzept von mehrfachen Universen in endlosem Raum und Zeit eingestellt hat, bist Du bereit für eine dazu passende Theorie: das Blasen-Universum. Du kennst wahrscheinlich die Urknalltheorie: Von einem energiereichen Vakuum dehnte sich das Universum mit grosser Geschwindigkeit aus. In etwa so wie ein Ballon. Dieser Prozess, der immer noch stattfindet, wird auch Inflation genannt. Der Theorie des Blasen-Universums zufolge entstand durch den Urknall nicht nur eine Blase sondern ein ganzes Meer von Blasen. Jede Blase mit ihrem eigenen Vakuum-Kern. Da Raum und Zeit an verschiedenen Orten unterschiedlich schnell gewachsen sind, haben die Blasen-Universen ihrer eigenen Konstanten und Naturgesetze. Aufgrund dieser unterschiedlichen Grundregeln, können diese anderen Welten in unseren Augen sehr seltsam wirken.
Beweis
Kürzlich haben Astronomen ein Phänomen entdeckt, dass der Schlüssel zur Existenz von anderen Blasen sein könnte. Beim Beobachten der Sterne bemerkten sie eine kalte Stelle im Weltraum, die nicht durch die Standard-Urknalltheorie erklärt werden konnte. Eine aufregende Erklärung ist, dass diese Stelle durch eine Kollision zwischen unserem Universum und einem anderen Blasen-Universum entstanden ist. Das würde der erste konkrete Hinweis auf die Existenz des Multiversums und sein und ein Indiz, dass das All wie eine Wolke frisch geblasener Seifenblasen aussieht. Wie cool ist das denn?

Theorie Nr. 3: Unser Universum ist eine Simulation
Halte dich fest, denn jetzt wird es verrückt. Was ist, wenn das gesamte Universum, das wir kennen, nur eine Simulation ist? Wie im Film The Matrix, wo alles, das wir erfahren, eine gewaltige Computersimulation ist, die von einer höher entwickelten Intelligenz erschaffen wurde. Falls dem so ist, können wir einen greifbaren Beweis für diese Theorie finden? In The Matrix können die Leute einige Störungen erkennen – kleine Pannen oder Wiederholungen in der Realität, die wir als optische Illusionen oder Déjà-vu-Erlebnisse abtun. Es scheint plausibel, dass unsere unendlich kompliziert konzipierte Welt (schau einfach mal durch ein Mikroskop) als Ganze nicht so detailliert geschaffen werden kann. Vielleicht gibt es ein paar Kurzschlüsse und Annäherungen hier und da? Vielleicht ist es möglich, dass wir diese Störungen hin und wieder sehen können, wenn wir genau hinsehen?
Beweis
Das Problem dieser Art von Beweisen, ist dass jeder Beweis, den wir finden, simuliert sein könnte. Deshalb konnte kein stichhaltiger Beweis für diese Theorie gefunden werden. Dem berühmten Astronomen Neil Degrasse Tyson zufolge müssen wir deshalb nicht auf die Suche gehen nach Beweisen in diese Richtung. Tyson meint es sei sehr wahrscheinlich, dass wir in einer Simulation leben, wenn wir davon ausgehen, dass die Zeit unendlich ist. Er denkt folgendermassen: Theoretischer Weise ist es möglich, dass es einmal eine Spezies geben wird, die fähig ist ein Universum perfekt zu simulieren. Wenn Zeit wirklich unendlich ist, dann kann eine unendliche Anzahl an Zivilisationen auch eine unendliche Anzahl Simulationen erschaffen. Und wenn die Simulation perfekt genug ist, können die Bewohner der Simulation sogar selbst simulierte Welten erschaffen. Unglaublich...
Ist der Himmel die Grenze?
Das sind nur einige der Haupttheorien, die von der Wissenschaft diskutiert werden. Wenn Du dir einen Moment Zeit nimmst, um dir die unzähligen Möglichkeiten unseres Platzes im „Alles“ vorzustellen, erscheint es fast arrogant zu glauben, dass wir im einzigen realen Universum leben.
Hoffentlich hast Du genug Material, um dich in Gedanken darüber zu verlieren. Willst Du dennoch mehr lesen? Im Fantasy und Science Fiction Genre wurde viel über das Multiversum, auch bekannt als Metaversum, Quantum-Universum, Parallel- bzw. Alternativwelten, Dimensionen, Realitäten oder Zeitachsen geschrieben. Eine meiner persönlichen Empfehlungen ist die Bücherreihe The Long Earth von Terry Pratchett und Stephen Baxter. Viel Spass und eine sichere Reise!
Autorin: Sara de Waal
Fussnoten:
1 5 reasons we may live in a multiverse
2 David Deutsch, The Beginning of Infinity, page 310.
3 In een multiversum is een heelal zoals het onze niet meer dan logisch
4 Parallel Universes: Theories & evidence
5 Does the multiverse really exist?
Bilder:
Night Sky, Bildnachweis: Foter.com
Universe, Bildnachweis: European Southern Observatory durch Foter.com / CC BY
Planetary Nebulas, Bildnachweis: Smithsonian Institution durch Foter.com