BlogWir haben Shashamene besucht, das äthiopische Rasta-Paradies
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Wir haben Shashamene besucht, das äthiopische Rasta-Paradies

01-06-2017

Im Jahr 1948 gab Haile Selassie achtzig Hektar seines Landes an Mitglieder der Rastafari Bewegung. Aus der ganzen Welt kamen Rastas zusammen, um ein neues Leben aufzubauen, zusammen zu leben und die Einnahme von Cannabis wurde toleriert. Natürlich reiste ich während meines Trips durch Äthiopien auch nach Shashamene. Um die Gemeinschaften zu sehen, von den Leuten zu lernen und die heilige Pflanze zu rauchen.

Vier grosse Rasta-Gemeinschaften oder „Mansions“ befinden sich in der Niederlassung 250 Kilometer von Addis Ababa entfernt, Twelve Tribes of Israel (mit Bob Marley als bekanntestes Mitglied), Nyabingi, Nazarite und Bobo Shanti. Es gibt auch viele Organisationen und Schulen, die mit den internationalen Gemeinschaften verbunden sind, wie die Jamaican Rastafarian School. Die Stadt Shashamene selbst ist grösser mit seinen fast 100.000 Einwohnern und bildet eine wichtige Kreuzung für den Strassentransport. Das bedeutet viel Asphalt, Tankstellen und riesige stinkende Lastkraftwagen, die vorbeifahren.

Rückkehr

Glücklicherweise ist es friedlich im „Rastagebiet“. Kleine grüne Pfade führen durch die geschützten Gärten von Jamaikanern, Dominikanern und anderen vormaligen Einwohnern der Karibik. Die meisten von ihnen kehrten im Geist der „Rückführung“ zurück, der Rückkehr der Nachkommen von früheren Sklaven in ihr Heimatland Afrika. Die Amerikaner und Europäer, die sich hier niedergelassen haben (manche haben Land für 2000 Euro gekauft), leben üblicherweise die Hälfte des Jahres hier und die andere Hälfte im Westen, um zu arbeiten. Der CNN zufolge, sind die Rastagemeinschaften von 2000 Mitgliedern im Jahr 2004 auf aktuell 300 Mitglieder zurückgegangen.

Gras-Überschuss

Man braucht nicht viel, um hier zu überleben, ohne zu fragen gehen deine Hosentaschen vor Marihuana über und der Besuch der Gemeinschaften basiert auf freiwilliger Spendenbasis. Wenn man die lokalen Pensionen zu finden weiss, zahlt man nicht mehr als 4 Euro pro Nacht für ein sauberes Zimmer mit Badezimmer.

Thermalquellen Wondo Genet


Babylon

Gleich nach der Ankunft treffe ich auf einen Typen mit langen Dreads und ein einem grossen Grinser. Ich beschliesse ihn in seinem Tuk-Tuk zum Wondo Genet zu begleiten, einem Berg mit einer Thermalquelle. Batjah zufolge muss ich mich in der Quelle baden, um Babylon abzuwaschen und neu geboren zu werden. Das Wasser ist brennheiss und der Ort im Dschungel magisch. Paviane schauen uns neugierig zu und abgesehen von ein paar lokalen Leuten in einem Becken etwas weiter unten ist niemand sonst hier. Aus praktischen Gründen wickele ich mich nach dem Baden in ein Handtuch ein und Batjah nickt mir zustimmend zu. „Morgen, wenn wir die Nyabingy besuchen, solltest Du es auch tragen, denn Frauen ist es dort nicht erlaubt Hosen zu tragen.“

Grün-gelb-rot

Nach dem Berg bewundern wir einige neue Pflanzen im Garten des Bewachers bevor wir unseren grünen Duft im „Palast“ von Ras Lumumba fortsetzten. Der Somalier türmt vor uns und unter seinem Militärgewand ragen enorme Stiefel hervor. Er kämpfte für die israelische Armee und in seinem Garten kann man wirklich überall einen Davidstern finden. Ein geniales Design, auch in Form des Sternes, macht Platz für einen unterirdischen Club mit zwei Ebenen, wo Soundsysteme ihre Platten spielen können. Alles ist in den drei Farben Grün, Gelb und Rot gehalten, und Ras zeigt uns seine Büchersammlung über Rastafari, Haile Selassie und Gras. „Die meisten der Bücher über Pflanzen stammen aus Amsterdam,“ erzählt Ras stolz, „dort wissen sie wirklich alles über Samen und Züchten“.

Bobo Shanti

Bobo Gobre in seinem Garten Nachdem sich die meisten Rumhänger vor dem Tor der Twelve Tribes aufhalten, entscheide ich mich in die andere Richtung zu gehen. So gelange ich zu Kirche von Shanti, wo mir Bobo Gobre das Tor öffnet. Wieder eine sehr grosse und dünne Person, aber Gobre ist mit einem makellosen weissen Baumwollanzug gekleidet und trägt einen majestätischen Turban, unter dem er seine Dreads versteckt. Mit einer sanften Stimme heisst er mich unter einem grossen Baum im Garten willkommen, zündet einen Joint an und erzählt mir vom Glauben der Bobos. „Wir sehen Haile Selassie als Gott, Gründer Edwards als Christus und Marcus Garvey Prophet.“ „Feel free...“, sagt Gobre mehrmals zu mir. Bobo Shanti ist die kleinste Gemeinschaft, aber das macht nichts aus, ich unterhalte mich vortrefflich in dem kleinen Garten mit diesem spirituellen Mann.

Reggae & Dub

Wenn der Abend hereinbricht, beginnt aus den Lautsprechern Reggae zu dröhnen, wie in den Gärten von „Bolt“ und „America“, aber es gibt auch einige Orte an denen man gemütlich etwas Fussball schauen kann, mit Dub im Hintergrund. „Lily of the Valley“ heisst die Bar, in der letzten November die Dub-Community King Shiloh aus Amsterdam gespielt hat. Ein Rasta-Opa hält eine Fernbedienung und schaltet kichernd auf Frauenfussball. Hin und wieder kommt ein grosser Rasta in einem der Fenster im Hintergrund zum Vorschein. Hinter dem kleinen Gebäude, das aussieht wie eine Fussballkantine, wird gekocht. Ich muss sechzig Birr (2,50 Euro) für vier Bier zahlen bevor wir weiterziehen.

Unsicher

Als wir uns wieder auf die Strasse begeben, haben sich die Vibes komplett verändert. Aufgrund der Abwesenheit von Strassenlaternen ist es sehr dunkel und komische Figuren treiben sich herum. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich mich in einem Kriegszustand befinde, vor nur vier Monaten wurden Autos in Brand gesetzt und die Stämme fochten Konflikte auf der Strasse aus. Obwohl der Ausnahmezustand abgeschwächt wurde, ist er immer noch in Kraft mit einer Ausgangssperre und Militär überall. Den enormen Mauern zufolge, von denen die Häuser umgeben sind, ist dies nicht der sicherste Ort in Äthiopien, solche Mauern habe ich noch nie gesehen. An diesem Abend wird auch der Tuk-Tuk meines Freundes ausgeraubt und ich höre Geschichten über Überfälle und Gewalt. Ich bin sehr erleichtert, als ich das Tor der kleinen Pension hinter mir schliesse. „Du solltest nie alleine auf diesen Strassen gehen“, versichert mir der Typ der Pension. Und das gibt mir ein leicht komisches Gefühl, an dem Ort an dem man eigentlich am freisten sein sollte…

Text & Fotos: Anki

Hat dir diese Geschichte Lust gemacht auf etwas jamaikanisches oder afrikanisches Gras? Schau in unserem Seedshop vorbei für Sorten wie Jamaican Pearl (Sensi Seed). Die am weitesten verbreitete Cannabissorte in Äthiopien ist Ethiopian Highland, welche leider sehr schwer zu finden ist. Die aktuell beliebtesten afrikanischen Sorten sind die Durban Poison Sorten.



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