BlogGlobaler Dekriminalisierungs-Drogenbericht 2016
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Globaler Dekriminalisierungs-Drogenbericht 2016

30-03-2016

1961 unterschieben die United Nations das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel und leiteten somit eine Ära der aggressiven Bekämpfung der Drogenkriminalität ein, den War on Drugs. Seit über fünf Jahrzehnten bekämpfen Regierungen und deren Exekutive Produktion, Konsum und Besitz von Drogen, mit geschätzten Kosten von unglaublichen $100 Milliarden jährlich.

Das Ergebnis? Nicht mal das kleinste Bisschen erfolgreich. In Wahrheit ist der Drogenkonsum dem Welt-Drogenreport 2015 der UNODC zufolge zwischen 2006 und 2013 um 20% gestiegen. Es ist offensichtlich, dass die alten Methoden nicht funktionieren.

Welt-Drogenreport 2015 – Infografik

Das ist natürlich nichts neues. Wie haben bereits öfter über das Versagen dieses Krieges berichtet. Jetzt wurde jedoch die zweite Ausgabe von „A Quiet Revolution: Drug Decriminalisation Across the Globe“ veröffentlicht, die unsere Meinung mit Studien und nackten Tatsachen unterstützt.

Fallstudie per Land

Der vollständige Bericht listet die Dekriminalisierungssysteme der verschiedenen Länder der Welt auf. Es ist eine interessante Lektüre und zeigt, langsam aber sicher, dass die Legalisierung des persönlichen Konsums nicht mehr Schaden anrichtet als das strikte Verbot von Drogenkonsum. Daher kommt auch der Begriff „stille Revolution“.

Niederländische Drogenpolitik

Wir waren natürlich neugierig, was der Bericht über unser Land zu sagen hat. Die Niederlande hatten lange einen guten Ruf aufgrund der toleranten Drogenpolitik, aber eines ist sicher, dieses Gefühl hat der durchschnittliche drogeninteressierte Niederländer in letzter Zeit nicht.

1976 wurde im niederländischen Gesetz die Unterscheidung zwischen harten und weichen Drogen eingeführt, um den Cannabismarkt von anderen schädlicheren Drogen abzutrennen. Einige interessante Zitate:

“Eine Studie hat gezeigt, dass die Entfernung des Verbots von Cannabis nicht zu einer Explosion des Drogenkonsums geführt hatte und, dass spezielle Regelungen sich nicht wirklich auf die Menge des Drogenkonsums auswirken."

"Eine andere kommt zum Ergebnis, dass es keine Beweise für einen Einfluss des Gesetzes von 1976 auf einen erhöhten Cannabiskonsum gibt."

"Zwischen 1979 und 1994 sank der Konsum von „harten Drogen“ in den Niederlanden von 15% auf 2,5%, was erkennen lässt, dass es keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Dekriminalisierung und erhöhtem Drogenkonsum gibt."

Der Bericht erwähnt weiters das sich verändernde Klima in den letzten Jahren, mit Initiativen wie dem Weed-Pass, und fasst unser schlechtes Gefühl zu den Veränderungen als folgt zusammen:

"Die aktuelle Debatte in den Niederlanden behandelt das Thema, ob man die Kultivierung und die Zulieferung von Cannabis an Coffeeshops regulieren sollte. Die Probleme liegen in der paradoxen Situation, dass auf der einen Seite der Verkauf und der Besitz von kleinen Mengen nicht bestraft wird, die Zulieferung (Anbau und Handel) jedoch immer noch bestraft werden."

Mit Ländern wie den USA, wo ein Staat nach dem anderen grosse Schritte in Richtung Dekriminalisierung macht, fühlt es sich komisch an, wenn in den Niederlanden ein Schritt zurück gemacht wird. Wie immer werden wir euch über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Dekriminalisierung zahlt sich aus

Der Kern des Berichts ist folgender: Die Dekriminalisierung ist nicht, wie von vielen vorausgesagt, zu einem Desaster geworden. Die Länder mit den striktesten Kriminalisierungsgesetzen, haben teilweise auch die höchsten Drogenkonsumraten weltweit und Länder mit Dekriminalisierungssystemen zählen zu jenen mit den niedrigsten.

Es ist Zeit die Lehren daraus zu ziehen und eine neue weltweite Linie anzunehmen.

Dekriminalisierung von Drogenkonsum Infografik Infografik – Legalisierung von Drogen spart Geld

Quelle

www.release.org.uk – A Quiet Revolution: Drug Decriminalisation Across the Globe 2016



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