Der Gründer und frühere Eigentümer der niederländischen Coffeeshop-Kette The Grass Company, Johan van Laarhoven, wurde in Thailand zu 103 Jahren Haft wegen Geldwäsche verurteilt.
Auffallend dabei ist, dass die Verurteilung auf Geld basiert ist, das er in den Niederlanden aufgrund des niederländischen “gedoogbeleid“ (frei übersetzt: Duldungspolitik), legal verdient hat. Wie kann dies also Geldwäsche sein?
“Pablo Escobar“
Van Laarhoven lebt seit Jahren mit seiner Frau in Thailand und wurde im Juli 2014 auf Versuch des niederländischen Justizministeriums nach langjährigen Ermittlungen in Bezug auf die TGC Coffeeshops verhaftet.
Die thailändischen Medien stellen ihn als europäische Version des Drogenbarons Pablo Escobar dar. Eine vollkommen unrichtige und irreführende Sicht der Dinge, da Van Laarhovens Einkommen aus legalen Geschäften stammt. Es scheint, dass die thailändische Anklage nicht über das „gedoogbeleid“ informiert ist und den Fall als illegalen Drogenhandel behandelt, wie eben beim kolumbianischen Drogenhändler Escobar. Eine absichtliche Täuschung der niederländischen Behörden, wie es scheint. Das hat zum vollkommen lächerlichen Urteil von 103 Jahren Gefängnis geführt, von denen er zumindest 20 absitzen muss.
Die gesundheitlichen Probleme mit denen Van Laarhoven zu kämpfen hat und die fürchterlichen Bedingungen im Untersuchungsgefängnis von Bangkok machen seinem Bruder zufolge aus dem Urteil ein Todesurteil.
Hexenjagd
"In diesem Fall geht es um Investitionen von Van Laarhoven in Thailand mit Geld aus den Einkünften seiner Coffeeshops," sagt sein Anwalt Smeets.
Smeets: "Es ist schlichtweg unbegreiflich, dass er in den Niederlanden ein anständiges Leben geführt und Steuern gezahlt hat und dafür jetzt in Thailand für Geldwäsche verurteilt wird."
"Es sieht so aus als ob das thailändische Gericht durch die niederländische Polizei in die Irre geführt wurde,“ mein Smeets weiter. „Sie hat dem Gericht erklärt woher das Geld kommt, dabei aber vergessen das Konzept des niederländischen „gedoogbeleid“ zu erklären. Wie kann es ein Verbrechen sein, wenn in den Niederlanden alles legal war?"
Gerechtigkeit für Johan
Der VOC (Niederländischer Verein zur Abschaffung der Cannabis Prohibition) hat die Website www.justiceforjohan.nl ins Leben gerufen. Auf dieser Seite wird seine Version der Geschichte erzählt. Sie soll ausserdem als Aufruf an alle Coffeeshop und Cannabis Liebhaber sein, um Johan einen Brief zu schreiben, oder an die Behörden, um seine Auslieferung in die Niederlande zu unterstützen.
Quellen
Nu.nl – „Twintig jaar cel voor oprichter coffeeshopketen The Grass Company“ (Niederländisch)
www.thegrasscompany.nl – „Justice for Johan“ (Niederländisch)
www.justiceforjohan.nl (Niederländisch)