Insgeheim sehnen wir uns nach den 60er Jahren, als die psychedelische Musik die treibende Kraft hinter der Peace & Love Kultur, der Flowerpower Ära, war. Als Lysergsäurediäthylamid – besser bekannt als LSD, oder Acid – seinen Weg in die Gegenkultur fand.
Verschiedene Arten von Psychedelika wurden damals immer beliebter. Nicht nur beeinflussten sie die Jugendkultur, sondern sie riefen auch ein bestimmtes Musikgenre ins Leben: psychedelischen Rock oder Acid Rock. Das Ziel der Musik war es die Erfahrung von psychedelischen Drogen zu fördern, sowohl musikalisch als auch inhaltlich.

Die Beat Generation
Der Umgang mit Drogen und freier Liebe war ein Jahrzehnt zuvor ziemlich anders gewesen. In den 50er Jahren wurde das Fernsehen von Bildern glücklicher Familien dominiert und die süssen Klänge von Jerry Lee Lewis und Elvis Presley liefen im Radio. Die Prinzipien der 50er Jahre liessen wenig Raum für Kreativität und Originalität. Eine Gegenvorstellung kam von einer Gruppe Intellektueller, die den „American Way of Living“ kritisierten. Diese Gruppe bestand hauptsächlich aus Dichtern, Schreibern und Musikern, die unter dem Namen Beatniks (Die Beat Generation) bekannt waren.
Sie stellten sich gegen die amerikanische Kultur, ihren Materialismus, gründeten ihre eigene Gemeinschaft und beschäftigten sich mit kreativem Ausdruck und Erweiterung des Bewusstseins (hauptsächlich durch Cannabis). Obwohl diese Gruppe nicht den Einfluss hatte, eine echte Revolution auszulösen, hatten ihre Ideen einen grossen Einfluss auf die kreative Szene der Zukunft.
Der King of Acid
Was in den 50ern nicht funktionierte, fand eine Jahrzehnt später statt. 1964 wurde der Haight-Ashbury Bezirk in der San Francisco Bay Area zum Treffpunkt für junge Leute, die sich gegen die vorherrschende amerikanische Kultur und ihre Mainstream Ideale stellten. Diese „Hippies“ wollten mehr als ein Zahnrad der grossen Maschine sein. Ein Eckpfeiler dieser Kultur war die psychedelische Rock Musik. Der Aufstieg der Hippykultur ging mit dem Anstieg des Konsums von Cannabis und Psychedelika einher.

Drogenkonsum war im Grunde eine Art der Rebellion und ein Weg sich den vorherrschenden sozialen Normen zu widersetzen, die Musik war eine Trägerin dieser Nachricht. Im Laufe der 60er Jahre wurde LSD immer leichter erhältlich. Anfang der 60er hatten laut einer Studie lediglich 25.000 Amerikaner LSD ausprobiert. Vier Jahre später war diese Zahl auf fast vier Millionen angestiegen.
Mitte 1960, tauchte Owsley „Bear“ Stanley als Haupthersteller von hochwertigem LSD auf. Er hatte enge Kontakte mit der Musikszene – zu seinen Freunden und Kunden zählten Jim Morrison und Janis Joplin – und zeigte sich auf den berüchtigten psychedelischen Partys (Acid Tests) von Ken Kesey in San Francisco sehr freigiebig. Bei diesen „Tests“ wurde LSD vermischt in Limonade an die Gäste verteilt, während die Warlocks (die sich später in The Grateful Dead umbenannten) als Band im Hintergrund auftraten.
Turn on, tune in, drop out

Am 14. Januar 1967 fand das Human Be-In Musikfestival statt, das eigentlich ein Protest gegen die neuen Gesetze in Kalifornien war, die LSD verboten. Mehrere Pioniere der psychedelischen Szene schlossen sich zusammen: Allen Ginsberg, Timothy Leary (der für die legendären Worte „turn on, tune in, drop out“ verantwortlich ist), The Grateful Dead, Steve Miller Band, Jimi Hendrix und Jefferson Airplane. Owsley Stanley spendete 100.000 Stück seines „White Lightning“ LSDs an die Festgänger. Das Festival spielte eine grosse Rolle in der Bedeutung und Anwesenheit von LSD bei psychedelischen Rock Veranstaltungen.
Die Musik- und Hippykultur tauchte auch in anderen Teilen der USA auf. Die 13th Floor Elevators waren die Pioniere der psychedelischen Rockszene in Texas. Ihr Album Psychedelic Sounds (1966) war das erste psychedelische Album, das veröffentlicht wurde. Dieses Album war fast ausschliesslich Reklame für LSD.
Das Ende der Sechziger bedeutete jedoch nicht das Ende des psychedelischen Rocks. Fast alle späteren Rockbands wurden von de Musik dieser Zeit beeinflusst. Sogar in der heutigen Musik kann man noch den Einfluss der Flowerpower Ära hören, jedoch nicht mehr so stark auf LSD konzentriert. Viele Bands und Musiker (Flaming Lips, Wilco und Modest Mouse) wurden von der Musik, aber auch der speziellen Atmosphäre, der 60er Jahre inspiriert.
Jefferson Airplane – White Rabbit
One pill makes you larger
And one pill makes you small
And the ones that mother gives you
Do not do anything at all
Go ask Alice when she's 10 feet tall.
Purple haze all in my brain
Lately things just do not seem the same
Actin' funny, but I do not know why
'Scuse me while I kiss the sky
The Beatles – Lucy in the Sky with Diamonds
Picture yourself in a boat on a river
With tangerine trees and marmalade skies
Somebody calls you, you answer quite slowly
A girl with kaleidoscope eyes.
Azarius Magazine
Dieser Artikel stammt aus der zweiten Ausgabe des Azarius Magazine.