Die Forschung hat gezeigt, dass Vorurteile das Benehmen beeinflussen. Mein Vater war Polizist und hat seine Vorurteile in der Polizeiakademie geformt. Für ihn gab es keinen Zweifel: das Gesetz ist hier um uns zu beschützen. Betrunken nach dem Ausgehen nach Hause zu kommen war normal. Gras zu rauchen jedoch, keine Chance! Aber ich mache ihm keine Vorwürfe, er tat was er für richtig hielt.
Ich konnte nie gut einschlafen und eines Nachts dachte ich, vielleicht würde etwas Gras helfen. Ich öffnete das Fenster und zündete einen Joint an. Plötzlich stand meine Mutter in meinem Zimmer. Ich liess den Joint aus dem Fenster fallen und erzählte ihr, dass ich eine Zigarette geraucht hatte. Ich würde natürlich eine Ohrfeige dafür bekommen, aber zumindest ist Tabak legal. Das Drama war abgewandt.
Aber dann trat der heimische Detektiv in Aktion. Er roch eine Ratte, holte seine Taschenlampe und ging nach draussen, um nach Beweisen zu suchen. Eine halbe Stunde später wurde ich gerufen. Ich musste gegenüber von ihm am Küchentisch platznehmen. Zwischen uns lag ein Schneidebrett mit einem Messer und daneben befand sich meine „Zigarette“.
Mein Vater fragte mich, ob er sie aufschneiden musste. Das sei nicht nötig, antwortete ich, es befindet zwar sich hauptsächlich Tabak darin, aber auch etwas Gras. Dann folgte ein Verhör. Als ich alles gut erklärt hatte, skizzierte er mir ein klares Bild von meiner Zukunft als Drogenkonsument.
Sein Vortrag zog sich bis tief in die Morgenstunden. Es lief auf folgendes heraus: Kiffer vergeuden ihre Zeit, erreichen absolut gar nichts und sind eine Belastung für die Gesellschaft.
Die Herangehensweise meines Vaters hatte natürlich nicht die gewünschte Wirkung. Er wollte mir einbläuen, dass Kiffen etwas ist, für das ich mich schämen sollte, deshalb wurde ich immer besser darin es zu verbergen. Ich wartete auf eine Gelegenheit und wenn sich diese ergab, machte ich mich wirklich dich. Und, wer hätte es gedacht, ich vermisste tatsächlich viel konstruktive Aktivität.
Ich wurde ein guter Drehfussballspieler, das hatte mein Vater in seiner Schmipftirade nicht erwähnt. Dennoch passte die Beschreibung eines typischen Kiffers zum Grossteil zu mir.
Glücklicherweise fand ich auch andere Wege heraus, um Marihuana zu verwenden. Beispielsweise einige kleine zu Züge nehmen und sich dann mit etwas zu beschäftigen. Ich nenne es die George Carlin Methode, die perfekt zum Firefly Vaporizer passt.
Heute bin ich selbst Vater und vielleicht werde ich mich eines Tages in der Position meines Vaters wiederfinden. Ich bin froh, dass ich, wenn dieser Tag kommt mehr in meinem Repertoire haben werde als das Polizeibuch. Aber zuerst möchte ich jene Frage beantworten, die mein Vater, geblendet von seinen Vorurteilen, übersah: Warum habe ich Schlafprobleme?