BlogAzarius Experiences: Meine erste Ayahuasca Zeremonie
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Azarius Experiences: Meine erste Ayahuasca Zeremonie

13-01-2015

In der Reihe “Azarius Experiences” teilt einer der unbezähmbaren Azarius Mitarbeiter seine Erfahrung mit einer psychoaktiven Substanz oder einem Produkt, das mit einem psychonautischen bzw. Stone-Thema zu tun hat. Heute geht es um Ayahuasca:

“Vielen Quellen zufolge führt die Einnahme von Psychedelika begleitet von einem Ritual zu einer vollkommen anderen Erfahrung als deren hedonistische Anwendung. Das machte mich neugierig und darum habe ich mich für eine Ayahuasca Zeremonie angemeldet.

Einige Wochen später stieg ich in den Zug, während meiner Reise begann ich mir etwas Sorgen zu machen: Ayahuasca ist bekannt dafür ein sehr starkes Psychedelikum zu sein, vielleicht sogar stärker als LSD. Gleichzeitig kann es einem sehr übel werden. Ein Ayahuasca Trip ohne Übergeben oder Durchfall soll fast unmöglich sein. Die Kombination eines starken Trips und einem Körper, der nach Fürsorge schreit, erschien mir als grosse Herausforderung.

Das Tipi

Als ich an besagtem Ort ankam fand ich ein riesiges Tipi vor, aus dem Rauch aufstieg. Das passte natürlich sehr gut zu meinem Bild von Schamanismus. Ausserdem erfasste die Umgebung meine Fantasie: Ich befand mich auf einem riesigen Grundstück mit einem beträchtlichen Stück Wald. Alle Teilnehmer stellten sich einander vor und dann begann die Zeremonie. Wir nahmen in einem Kreis auf unseren Matratzen im Tipi Platz.

Der Schamane lud jeden ein, um vor zu treten und das Getränk einzunehmen. Als ich an der Reihe war, stand ich nervös auf, ging nach vorne und erhielt einen kleinen Becher gefüllt mit einer braunen Flüssigkeit. Ich trank in einem Zug aus, schaute dem Schamanen in die Augen und versuchte ihn freundlich anzulächeln. Das schlug fehl, denn mein Gesicht musste sich an den grauenhaftesten Geschmack, den ich je erlebt hatte, anpassen. Ich trank schnell etwas Wasser und ging zurück zu meiner Matratze.

Der Trip

Voller Erwartungen freute ich mich auf die Erfahrung. Ich hatte gehört, dass manche beim ersten Mal fast nichts spürten. Scheinbar wird die Wirkung von Ayahuasca bei jedem Mal stärker. Das traf aber eindeutig nicht auf mich zu. Innerhalb einer Stunde verwandelte sich alles in eine bunte Farbpalette. Die ganze Welt wurde erleuchtet, es schien als ob ich auf dem Regenbogen gelandet wäre. Ich konnte die normale Welt kaum sehen. Zweifelsohne war dieses Ayahuasca sehr stark. Leider konnte ich es nicht wirklich geniessen, da mir sehr übel wurde. Ich versuchte aufzustehen, was sich als sehr schwierig erwies: meine Beine waren sehr schwach.

Taumelnd – ich konnte kaum sehen – ging ich nach draussen. Bevor der Trip begann hatte ich bereits einige spezielle Gruben gesehen, um sich zu Übergeben. Einfachheitshalber waren sie mit Fähnchen gekennzeichnet. Jetzt war es allerdings dunkel und ausserdem trippte ich dermassen stark, dass ich überhaupt nichts sah. Ich irrte ziellos herum bis plötzlich ein Fähnchen vor mir erschien. Vorsichtig ging ich auf dieses Fähnchen hinzu und war kurz davor mich zu übergeben, als mich plötzlich ein anderer Teilnehmer der Zeremonie einholte, die Grube einen halben Meter vor mir zuerst erreichte, sich zu übergeben begann und die Grube dabei füllte. Es schien nicht so als ob er bald weggehen würde.

Die Toilette

Plötzlich hatte ich eine Idee. Vor der Zeremonie wurde mir gesagt, dass es gleich hinter dem Tipi eine Toilette gab. So schnell wie es mein Zustand erlaubte, rannte ich dorthin. Aber ich konnte die Toilette nicht finden, nirgends gab es Anzeichen einer Kabine. Bis ich, in Bestürzung, eine Senkgrube fand, ohne Abdeckung, mitten im offenen Feld. Also dachte ich nicht weiter nach sondern entleerte mich sowohl von oben als auch von unten.

Komischerweise war das nicht unangenehm. Es fühlte sich wie eine Linderung der emotionalen Schmerzen an. Eine Welle von Erleichterung machte sich in mir breit. Endlich konnte ich mich entspannen und den Trip geniessen. Erstaunt blickte ich über die wunderschönen Felder, die Bäume gaben ein hellgrünes Licht ab und die Welt vibrierte. Atemlos blickte ich um mich herum. Die Lebensenergie war überall sichtbar, wie leuchtende Fäden. Für einen kurzen Augenblick vergass ich wo ich mich befand. Ich hockte immer noch über der Senkgrube.

Und dann...

Plötzlich stellte sich jemand neben mich, wie gesagt gab es um die Toilette keine Kabine. Die Person, die neben mir stand, trippte wahrscheinlich noch mehr. Er sah mich offensichtlich nicht, zog seine Hose hinunter und setzte sich fast auf mich drauf. Das konnte ich noch verhindern, indem ich laut „Hallo!“ schrie. Der Mann war zu Tode erschrocken, humpelte weg und versuchte seine Hose wieder anzuziehen. Glücklicherweise trippten wir beide dermassen stark, dass wir einander (hoffentlich) nicht erkannten. Vorsichtig stand ich auf, ging zurück zum Tipi und setzte meinen Trip dort fort. Nach ein paar Stunden fiel ich in Schlaf.

Im Nachhinein, muss ich zugeben, dass Ayahusaca unbestritten ein sehr starkes Psychedelikum mit starker visueller Wirkung ist. Aber diese erste Erfahrung war sicher intensiver als alle meine hedonistischen Exzesse. Jeder Trip ist anders, und deshalb entschloss ich mich ein paar Monate später, Ayahuasca noch einmal auszuprobieren."

Bleibt dran... Fortsetzung folgt!



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