BlogWie ich mich (langsam) als Psychonaut geoutet habe
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Wie ich mich (langsam) als Psychonaut geoutet habe

13-11-2014

Hier bei Azarius renne ich offene Türen ein. Wenn Du dies liest, bist Du zumindest ein bisschen wahnsinnig, aber auch neugierig, aufgeschlossen und abenteuerlich. In meinem täglichen Leben treffe ich viele Leute, die nicht so unkonventionell sind. Und trotzdem rede ich hin und wieder wie ein Wasserfall über Drogen.

Ich teile meine eindrucksvollen Erfahrungen gerne, das heisst manchmal spreche ich sehr ausführlich über meine besten Trips. Als ob jemand von einem guten Buch berichten würde, nicht mehr und nicht weniger. Ich wähle meine Zuhörerschaft gut aus und reduziere sie auf Freunde. Nicht alle verstehen meine Faszination. Kein Problem, ich verstehe auch nicht alle Faszinationen meiner Freunde. Aber sie kennen mich, hören sich meine Geschichte an und machen sich keine speziellen Sorgen.

Es gibt Momente in denen ich auch Risikos eingehe. Wenn ich beispielsweise eine negative Reaktion erhalte und trotzdem weiter über das Trippen spreche. Denn ich glaube ernsthaft, dass daran nichts falsch ist. Und ich glaube, dass diese Gesellschaft einige psychedelische Ideen sehr gut gebrauchen könnte. Nichts wird sich verändern, wenn alle Psychonauten ihren Mund halten.

Dann versuche ich zu erklären, dass Psychedelika nicht wirklich so wirken, dass man körperlich abhängig wird, sondern man einige Zeit nach einem guten Trip auch wieder aufhört zu trippen. Sofort sehe ich die Besorgnis in den Gesichtern meines Gesprächspartners, der sich wundert, ob ich meine Augen vor der Wahrheit verschliesse.

Das Problem beginnt mit dem Wort "Drogen". Ein Überbegriff, der viele Substanzen beinhaltet; legale und illegale. Die Flasche Bier meines Gesprächspartner beispielsweise. Aber die meisten denken an Szenen von Trainspotting, auch wenn die Drogen, die ich einnehme nichts mit diesem Film zu tun haben.

Es ist manchmal verlockend, um einen Vergleich mit Alkohol anzustellen. Eigentlich ist Alkohol viel gefährlicher, aber das sollte ich mir sparen. Alkohol ist legal und praktisch gesehen trinkt jeder Erwachsene manchmal. Wenn ich die Diskussion in diese Richtung führe, fühlt es sich wie ein Angriff an und die Verteidigungsposition wird eingenommen.

Die Tatsachen geben mit recht. Aber es gibt nicht genug Raum für Referenzen an wissenschaftliche Artikel in einem informellen Gespräch. Ich führe an, dass es weitaus nicht so gefährlich ist, wie man meint, solange man damit vorsichtig umgeht. Dass es wundervolle Vorteile hat. Und, dass es viele tolle Kulturen gibt, in denen Psychedelika eine grosse Rolle spielen.

Dabei werde ich es belassen. Bei der nächsten Party werden sie sehen, dass ich immer noch voll funktionsfähig bin. Ein weiterer kleiner Schritt für die Akzeptanz von Psychedelika.

Also, wie sprecht ihr über das was ihr so einnehmt?



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