Wenn es um den Konsum von psychedelischen Substanzen geht, sind die Leute hier im Westen absolute Anfänger. In der September Spezialausgabe des Magazins The Psychologist, nimmt Vaughan Bell einen genauen Blick auf jene Kulturen, von denen man etwas darüber lernen kann. Sein Artikel mit dem Titel cultures of chemically induced hallucinations gibt uns einen interessanten Einblick.
Erwartungen formen deinen Trip
Was erwartest Du dir, wenn Du dich auf einen Trip einlässt? Dies scheint ein entscheidender Faktor für die Erfahrung, die Du haben wirst, zu sein (siehe ausserdem: Set und Setting). Und die Erwartungen, die Du hast, werden zu einem grossen Teil von deiner Umgebung beeinflusst. In Kulturen, in denen die Einnahme von psychoaktiven Pflanzen eine natürliche Rolle spielt, werden die Erwartungen in einem sozialen Hintergrund geformt – durch Rituale, von Person zu Person.
Der Artikel konzentriert sich auf einige Stämme, die im Amazonas leben. Während wir im Kindergarten sitzen, schreiben sie ihre sovielste Doktorarbeit. Alle diese Stämme verwenden Ayahuasca, jedoch aus unterschiedlichen Gründen und nach verschiedenen Ritualen. Darum unterscheiden sich auch ihre psychedelischen Erfahrungen, ein Phänomen, das den Einfluss der Erwartungen unterstreicht.
- Cashinahua: Ayahuasca bringt Halluzinationen, die dem Leben eine Richtung vorgeben.
- Aguarana: Ayahuasca bietet Einsicht, um die Zukunft zu verstehen und gibt die Möglichkeit jene zu formen.
- Siona: Ayahuasca agiert als Portal zu einer wechselnden Realität.
- Schuar: Ayahuasca agiert als Portal zur echten Realität.
Das Fazit des klinischen Psychologen Vaughan Bell, Autor des Artikels, ist, dass die Wirkung von Halluzinogenen nur innerhalb des kulturellen Kontexts seiner Anwender vollständig interpretiert werden kann.
Der kulturelle Tross der Abendländler
Wie sieht es mit unserem kulturellen Kontext aus? Hier im Westen spielt die grosse Unterhaltung eine entscheidende Rolle im Formen unserer Erwartungen. Als heranwachsender Teenager, muss man sich ganz allgemein mit viel auseinandersetzen. Und da geht es normalerweise nicht um die erhebendsten Ideen.
Das Bild, das von Mainstream-Filmen und Fernsehen gezeichnet wird, ist meistens auf Klischees reduziert. Die Einnahme von Drogen findet ausnahmslos in einem Party-Setting statt, wo die Konsumenten keine Sekunde an Gedanken über morgen verschwenden und sich rein auf ihre hedonistische Befriedigung konzentrieren.
Glücklicherweise gibt es bei uns in den Niederlanden Platz für informative Programme, die sich an ein junges Publikum richten, wie Spuiten & Slikken - trotz einer repressiven Regierung. Wie das in den Mainstream-Medien anderer westlicher Länder aussieht, wissen wir nicht. Informiere uns indem Du einen Kommentar hinterlässt!
Natürlich verwendet jede interessierte Person das Internet. Die Resultate, die sich in den Niederlanden finden lassen, sind nicht so schlecht. Natürlich gibt es Seiten von Institutionen, die sich eher an der Regierung orientieren und sich deshalb fast ausschliesslich auf die Risiken konzentrieren. Aber relativ schnell findet man Websites, die ein ganz anderes Bild zeigen. Trotzdem findet sich kein einziges Wort zu den wundervollen Eigenschaften der Völker im Amazonas.
Neugierde wird belohnt
Unwissenheit limitiert das Potenzial von Halluzinogenen. Es ist wichtig, dass den vielen interessanten Facetten der psychedelischen Erfahrung immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sei neugierig und lies weiter!
Vaughan Bell erwähnt einige Seiten positiv, wie z.B. Erowid und Bluelight oder jene, die speziell entstanden sind, um Trip-Informationen und Erfahrungen zu teilen, wie reset.me, als auch kürzlich gegründete Organisationen, wie The Psychedelic Society, die informative Websites betreibt und Seminare organisiert.