BlogPsychedelika: der Unterschied zwischen ritueller und entspannender Anwendung
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Psychedelika: der Unterschied zwischen ritueller und entspannender Anwendung

21-08-2016

Manche Menschen meinen, dass Psychedelika nur in einem rituellen Setting verwendet werden sollten. Zu dieser These gibt es einiges zu sagen. Es gibt wissenschaftliche Beweise, dass ein schamanistisches Ritual mit Psychedelika einen ganz anderen Bewusstseinszustand herbeiführt als anderwärtige, entspannende Einnahme der gleichen Substanz.

Es gibt sechs Arten von Gehirnwellen, jede mit einer eigenen Frequenz, die in einem speziellen Bewusstseinszustand resultieren.

1. Alpha (8-12Hz) Wellen werden mit einem Entspannungszustand in Verbindung gebracht.


2. Beta (16-38Hz) Wellen zielen darauf ab, mit stressvollen Situationen umzugehen. Ein verstärktes Selbstgefühl ist das Resultat der Beta-Wellen.


3. Theta (4-8Hz) Wellen entstehen, wenn man sich in einem tiefen Entspannungszustand befindet, normalerweise kurz bevor man einschläft oder aufwacht. Diese Wellen werden auch als kreative Ebene bezeichnet.


4. Delta (0.5-4 Hz) Wellen treten bei Babys während dem Schlaf auf.


5. Gamma (30-80 Hz) Wellen treten während starker mentaler Aktivität auf, wie Beunruhigung, Problemlösungen und bei hoher Aufmerksamkeit.


6. Sinnes-Motor Rhythmus (SMR) (12-16Hz) Wellen entstehen während körperlicher Ruhe und starkem sinnesmotorischem Bewusstsein.


Wirkung von Psychedelika auf Gehirnwellenmuster
Es wurde bewiesen, dass die Einnahme von LSD, Psilocybin und Ayahuasca zu Entspannungszwecken die Alpha- und Theta-Wellen zwingt abzunehmen, was das Ego stärkt. Dies stellt einen grossen Unterschied zu einer Ayahuasca-Zeremonie dar, bei der das Gegenteil passiert (mehr Alpha und Theta, weniger Beta-Wellen), was zu einem reduzierten Selbstgefühl führt. Die unterschiedlichen Wirkungen wurden dokumentiert, indem man während des Trips (in Form einer Zeremonie oder eben nicht) einen EEG-Scan durchgeführt hat. [1]

Wenn ein vollkommen unterschiedliches Gehirnwellenmuster gefunden wurde, gab es auch eine andere Form von Bewusstseinszustand. Das wirft logischerweise die Frage auf, wie es möglich ist, dass ein schamanistisches Ritual zu einer Veränderung des Bewusstseins beitragen kann. Die Erklärung ist eigentlich relativ einfach. Die Einnahme von Psychedelika ist nicht die einzige Weise, wie wir bewusst unseren Bewusstseinszustand verändern können.

Die Macht der Meditation
Es wurden viele Studien über verschiedene Arten von Meditation und die Veränderung des Bewusstseins durchgeführt. Bei mehreren Menschen wurden EEG-Scans durchgeführt, die verschiedene Arten von Meditationen angewandt hatten, welche in verschiedenen Bewusstseinszuständen resultierten. [2][3][4][5]

Während eines schamanistischen Rituals wird eine Vielzahl von Meditationsmethoden angewandt, wie das Starren ins Feuer, rhythmische Lieder und Tänze, das Singen von Mantras oder einfach absolute Stille. Zusammengefasst kann man sagen, dass ein schamanistisches Ritual das Bewusstsein auf zwei Arten beeinflusst, nämlich die Verabreichung von Psychedelika und durch das Anwenden von Meditationsmethoden.

Offenbar führt diese Kombination zu einer vollkommen unterschiedlichen Form von Bewusstsein als die reine Einnahme von Psychedelika. Deshalb glauben viele, dass die Erfahrung und dadurch auch der Wert eines schamanistischen Rituals nicht vergleichbar ist mit einem Trip, der von keiner Art der Meditation begleitet wird.

Gleichzeitig ist es natürlich interessant zu erkennen, dass wir unseren psychedelischen Trip durch Meditation beeinflussen können. Deshalb gibt es jetzt in der Azarius Enzyklopädie auch einen umfangreichen Artikel zu Meditation. Wenn Du mit dem Meditieren beginnen möchtest, ist es auch wichtig zu wissen, dass dies Risiken bergen kann. Der Artikel in der Enzyklopädie geht detaillierter auf dieses Thema ein.

Quellen



Erik Hoffmann, Effects of a Psychedelic, Tropical Tea, Ayahuasca, on the Electroencephalographic (EEG) Activity of the Human Brain During a Shamanistic Ritual.


J.P Banquet, Spectral analysis of the EEG in meditation, Electroencephalography and Clinical Neurophysiology, Band 35, Ausgabe 2, August 1973, Seite 143–151.


H.-Y. Huang1† , P.-C. Lo1, EEG dynamics of experienced Zen meditation practitioners probed by complexity index and spectral measure, 2009, Band 33, Nr. 4 , Seite 314-321.


L.I. Aftanas,, S.A. Golocheikine, Human anterior and frontal midline theta and lower alpha reflect emotionally positive state and internalized attention: high-resolution EEG investigation of meditation; Neuroscience Letters, Band 310, Ausgabe 1, 7 September 2001, Seite 57–60.


Tetsuya Takahashia, Tetsuhito Murataa,Toshihiko Hamadab, Masao Omoria, Hirotaka Kosakaa, Mitsuru Kikuchic, Haruyoshi Yoshidab, Yuji Wadaa Changes in EEG and autonomic nervous activity during meditation and their association with personality trait, International Journal of Psychophysiology, Band 55, Ausgabe 2, Februar 2005, Seite 199–207.




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