Lebewohl, Wubbo Ockels!
Und jetzt alle zusammen
In seinem Brief plädiert Wubbo für eine neue Religion, die uns alle zusammenbringt. „Lasst uns 'das menschliche Zeitalter' begrüssen. Lasst uns mit der Zerstörung der Erde, der Menschheit stoppen; von uns. Jeder muss es wissen: wir müssen eine neue Haltung finden, eine neue Kultur, eine neue Einstellung, eine neue Einheit der Menschheit, für unser Fortbestehen.”
Eine neue Religion sieht er als notwendig. „Es gibt viele Religionen, die Menschen zusammenbringen, aber niemals alle Menschen. Die verschiedenen Götter, an die die Menschen glauben, teilen die Menschen nämlich in Gruppen. Das hat zu Konflikten und sogar Kriegen geführt. Diese Religionen sind nicht nachhaltig. Wenn wir hingegen an die Menschheit glauben, werden wir keine Konflikte mehr haben, da wir eins sein werden.” [Brief]
Kosmisches Bewusstsein
Wubbo Ockels ist keine Ausnahme. Zahllose Astronauten erhalten im Weltall spirituelle Einsicht. Schwerelos durch das All treiben und aus grosser Distanz die Erde betrachten; das berührt einen Menschen. Zurück auf der Erde sprechen sie von einem überwältigenden Gefühl von Euphorie und Einheit. Sie reisen hinauf als Wissenschaftler. Sie kommen zurück als spirituelle Wegbereiter. Diese Erfahrung hat einen Namen erhalten: Cosmic Consiousness, oder auch The Overview Effect. [Buch]
Russel Schweickart (Apollo 9, 1969). “Wenn man in eineinhalb Stunden um die Erde kreist, fängt man an zu verstehen, dass seine ganze Identität in diesem Ding liegt. Das verändert etwas... man erfährt es so stark, dass man das Element der Menschheit spürt.”
Edgar Mitchell (Apollo 14, 1971). “Es war als ob mein Bewusstsein sich ausstreckte, um den am weitesten entfernten Stern zu berühren und ich war mir bewusst, dass ich ein wesentlicher Teil der Universums bin, für einen kurzen Moment. Alle Fragen, die mein neugieriger Kopf zu unserem Fortschritt haben hätte könne, über unser Schicksal, über die Natur des Universums, schmolzen plötzlich weg, als ich diese Einheit spürte.” [Interview]
Alle auf zum Mond
Heutzutage befindet sich die Menschheit unbestreitbar auf einem Kollisionskurs. Wenn wir so weitermachen, wie wir es jetzt tun, graben wir die Erde unter unseren eigenen Füssen weg und vergiften wir die Luft, die wir atmen. Es ist offenkundig, dass sich etwas verändern muss. Ist es Zeit für einen neuen Glauben, so wie es Wubbo versucht uns zu hinterlassen? Eine noble Idee, aber ob sie durchführbar ist?
Wenn jeder seine eigene spirituelle Erfahrung hätte, wie die der Astronauten; das würde enorm helfen. Denn man kann Astronauten bei ihren Geschichten zuhören, aber das steht in keinem Verhältnis zu einer Reise in einem Raumschiff. Leider ist es nicht möglich uns alle ins All zu schicken. Alleine schon aufgrund der Tatsache, dass man dafür so viel Treibstoff verbrauchen würden, dass dessen Abbau die Erde vernichten würde.
Glücklicherweise gibt es mehrere Möglichkeiten, um zur gleichen Einsicht zu gelangen. Das kosmische Bedürfnis, wie Astronauten es beschreiben ähnelt nämlich sehr der Erfahrung von Psychonauten während eines Trips. Und – obwohl man mit dem Mittel alleine noch nichts erreicht hat – diese Erfahrung ist in grossem Masse verfügbar. Wenn man der Stimme von Terence McKenna zuhört, scheint es als höre man eine Botschaft von Wubbo Ockels.
Rick Doblin (Präsident MAPS) “Psychedelika sind kein Ersatz für Gläubigkeit. Sie sind die Tür zu authentischem Glaube, geboren aus dem direkten Begegnen der heiligen Dimension in einer alltäglichen Erfahrung. Dies ist nicht nur das Tor zu dieser Entdeckung, sondern auch das älteste und universellste, und vielleicht auch das zugänglichste für den Grossteil der menschlichen Rasse.”