Viele Jahre lang waren Menschen der Meinung, dass Drogen schlecht seien. Forschungen, die bis zurück in die 70er Jahre reichen, haben jedoch bewiesen, dass nicht die Drogen süchtig machen, sondern die Umstände unter denen die Drogenkonsumenten leiden. Diese Forschungen wurden mit Ratten durchgeführt und daraus ergab sich die Hypothese, dass “nicht die Drogen verantwortlich sind für Süchte” sondern “die gefundene Sucht zu Opiaten auf den Lebensumständen basiert”.* Früher durchgeführte Studien wurden demnach unter derartig grauenhaften Umständen durchgeführt, dass die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse bezweifelt werden kann. Im Jahr 2001 wollte der Forscher Alexander dem kanadischen Senat seine Ergebnisse mitteilen, jedoch waren diese, wie erwartet, nicht willkommen.
Um seine Hypothese zu unterstützen verabreichte Alexander 57 Tage lang 16-20 Ratten, verschiedenen Geschlechts Morphinhydrochlorid. Diese Ratten wurden in Käfigen gehalten, die fast 200 Mal so gross waren, wie gewöhnliche Laborkäfige und mit einer Fülle an Nahrung und Spielmöglichkeiten ausgestattet waren. Bei der Wahl zwischen reinem Leitungswasser und Wasser mit Morphium, entschieden sich die meisten für das pure Wasser. Das bedeutet, dass “nichts was wir versucht haben, eine Verhaltensweise hervorrief, die wie eine Sucht aussah, wenn die Ratten in einer einigermassen normalen Umgebung gehalten wurden.” Diese Studie wurde trotzdem ausschliesslich mit schlechtem Feedback von der Presse aufgenommen.

2010 veröffentlichte Alexander zusammen mit einigen anderen Wissenschaftlern einen weiteren Artikel mit dem Titel "A Change of Venue for Addiction: From Medicine to Social Science". Hier ein Auszug aus dem ersten Abschnitt: “Global society has failed to control a devastating flood of addiction to drug use and innumerable other habits. A century of scientific research has not produced a durable consensus on what addiction is, what causes it, and how it can be remedied. Physicians, addiction counsellors, social workers, and psychologists only succeed with a minority of addicted clients. Police and soldiers find themselves drafted into a cruel and futile "war on drugs". Hi-tech neuroscience, education, harm reduction, and spirituality cannot control today's flood of addiction either. The only real hope of controlling the flood of addiction comes from the social sciences, which are uniquely suited to replace society's worn-out formulas with a more productive paradigm."
Trotzdem bestehen die Medien auf die überholte Darstellung dieser schädlichen Stoffe, wobei in der Realität wahrscheinlich die äusseren Umstände eine grosse Rolle spielen. Natürlich erfahrt jeder, der Opiate einnimmt auch Entzugserscheinungen und diese Drogen können einen in ein Delirium ziehen. Was Wissenschaftler in deren Fazit jedoch unterscheiden ist, inwiefern es auch um Selbstkontrolle geht. Wenn unsere Umstände besser wären, würde auch unser Suchtvermögen geringer sein.